wer denkt, ein wochenende im februar ist nicht dafür geeignet, eine landpartie zu unternehmen, der irrt. der frühling hat sich in diesem jahr ja ungewöhnlich früh bei uns breit gemacht, und mit ihm die unglaubliche schneeglöckchenwiese auf gut stolpe.
natürlich haben wir schon oft und viel gutes über das gutshaus stolpe gehört. nun war es an der zeit, der einladung zu folgen und sich ein eigenes bild zu machen. und was soll ich sagen – wir waren erst beeindruckt, dann begeistert und am ende wollten wir gar nicht mehr weg.
ist das nicht ein ganz unglaublicher blick? bei einer ortsführung durch die kompetente frau gerke haben wir gelernt: die peene hat auf eine länge von 130 km nur ein gefälle von 30 zentimetern – das bedeutet, sie ist ein nahezu stehendes gewässer. und sie ist, vor allem zu dieser jahreszeit, von einer unglaublich melancholischen schönheit, einsam, still, aber beileibe nicht verlassen. schwäne, fischreiher, eisvögel, kraniche, ja sogar seeadler werden hier immer wieder gesichtet. und es gibt noch andere peene-bewohner. einer davon hat diese spuren hinterlassen.
biber gibt es wohl mehrere rund ums gutshaus stolpe, und sie scheinen hier geduldet zu werden, wie man sieht.
gleich nach dem treffen mit der hoteldirektorin sind wir von frau gerke in empfang genommen worden, die uns viele geschichten rund ums gutshaus, die kirche, das kloster und den ort stolpe erzählt hat. dabei sind wir nur so durch die jahrhunderte gehüpft: 1153 wurde das kloster stolpe gegründet, das erste in vorpommern, von dem aus die christianisierung des baltikums erfolgte. heute zeugt auf dem gutsgelände nur noch eine kleine ruine vom alten kloster, ein großer teil der steine wurde zum bau des auch schon 300 jahre alten fährkrugs verwendet, der im sommer ebenfalls vom gutshaus stolpe bewirtschaftet wird.
schön, nach einer langen führung wieder ins warme gutshaus zu kommen! nach dieser ausführlichen geschichtsstunde fühlten wir uns ganz heimelig im hotel. und wurden mit einem wunderbaren abendessen aus der sterneküche belohnt.
am nächsten tag führte uns frau eckert durch die verschiedenen gebäude. hier befinden wir uns in der remise, die wunderschön eingerichtete zimmer und suiten bietet. im erdgeschoss mit direktem zugang zum gutspark – das nächste mal werden wir bestimmt unsere hunde mitnehmen!
überall schöne stoffe, sessel, vorhänge, betthäupter, alles sorgfältig und sehr geschmackvoll aufeinander abgestimmt.
und immer wieder warten gemütliche räume auf die gäste, in denen man zeitung lesen, einen tee trinken, sich unterhalten kann. sehr nett.
dieses antike karusell-pferdchen erwartet einen im ehemaligen pferdestall, heute genutzt für tagungen, konferenzen und natürlich auch für familienfeiern und hochzeiten. ganz besonders gut hat uns der kleine, feine spa-bereich gefallen, der in einem alten haus mit modernem anbau untergebracht ist.
gemütliche liegen und schöne lampen – die uns allerdings fatal an unsere schreibtischlampen erinnern und uns einen kurzen büroflash beschert haben…
und so sieht das ganze von außen aus – der blick geht vom ruheraum direkt in den weitläufigen park, in dem sich die krokusse schon fleißig aus dem boden arbeiten.
auf dem rückweg haben wir noch einen kleinen umweg über usedom gemacht – eine knappe stunde fahrzeit, und man steht in ahlbeck am strand.
aber eigentlich, ja eigentlich hatten wir da schon unser herz verloren. an einen kleinen ort namens stolpe, an ein wunderschönes gutshaus, direkt an der peene….