wer uns kennt, der weiß: bei hep und ko wird gern gekocht. einmal in der woche, normalerweise mittwochs, stellt sich einer aus dem team in die küche und kocht für die kollegen – und zwar mindestens zwei gänge. auch unser neues team, derzeit bestehend aus sandra und simone, hat sich dieser tradition mit begeisterung angenommen und die fleischfresserchen unter uns (ko & hep) vor eine herausforderung gestellt: beide essen kein fleisch. grund genug, sich gedanken über diverse menüzusammenstellungen zu machen. und vielleicht mal professionelle anregungen aufzunehmen.
anstatt also in eines der von uns betreuten hotels zu fahren und unsere weihnachtsfeier dort abzuhalten (wie das in den letzten jahren üblich war), haben wir beschlossen, einen kochkurs zu buchen. und zwar gemeinsam mit den männern unserer mitarbeiterinnen, um die auch mal kennenzulernen. mehrere fliegen, klappe und so. wir haben uns als location das schmidt z & ko ausgesucht, zum einen wegen des charmanten “ko” am ende, das uns schon mal verbindet, zum anderen, weil wir anja schmidt – eine der namensgeberinnen – kennengelernt haben, als wir für die letzte ausgabe des suite life magazines über kulinarische damen in berlin berichtet haben. der raum, der im schmidt z & ko für kochkurse genutzt werden kann, ist toll: groß, professionell ausgestattet, mit einem riesigen arbeitstisch, der nach getaner tat nach unten gefahren und als esstisch genutzt werden kann.
begrüßt wurden wir vom sommelier mit einem alkoholfreien aperitif, einem sehr süffigen traubensecco (es gibt nicht nur vegetarier, sondern auch anti-alkoholiker im team …), und einem ansprechenden getränkeangebot im kühlschrank, von dem sich jeder nach herzenslust bedienen durfte. und dann ging’s los.
alles, was beim kochen stören könnte, wurde beiseite gelegt.
die plätze wurden eingenommen, menümappen und aufgaben wurden verteilt, werkzeug gesucht und gefunden, die reihenfolge besprochen, geschnippelt, gerührt, gewogen, gemixt.
alles bei hervorragender laune und mit tatkräftiger unterstützung des küchenchefs vom schmidt z & ko, marcel woest. er ist gleichzeitig neben ralf zacherl und mario kotaska einer der chefs im laden, medial nicht ganz so präsent, aber ein unglaublich sympathischer und entspannter lehrmeister für diesen abend.
drei gänge sollten es werden, vom capuccino vom kürbis und kardamom über rosa kalbstafelpitz bzw. knurrhahnfilet mit rote-bete-gnocchi und feldsalat bis zur creme brûlee mit tonkabohne und weißer schokolade mit bratapfelkompott. was uns zu anfang wie eine ganz schöne herausforderung schien, wurde im lauf der zusammenarbeit doch eine recht überschaubare angelegenheit – viele hände schaffen eine ganze menge in annehmbarer zeit.
sorgfalt ist natürlich schon angesagt.
und ein bisschen schnippel-erfahrung ist auch kein fehler.
alles unter den kritischen augen von marcel. die beiden herren rechts sind die ehemänner unserer mitarbieterinnen – und mit der gleichen leidenschaft bei der sache wie wir.
simone hat spaß mit dem gnocchi-teig. da sich sandra für das foto-shooting zur verfügung gestellt hat, ist sie leider auf den bildern nicht zu sehen.
auch bisher nicht bekannte dinge wie ein silpat wurden uns von marcel präsentiert – prima geeignet als backpapier-ersatz und zum backen von sogenannten hippen, hergestellt aus einem geheimnisvollen pulver und feinen kakao-splittern.
nach und nach nahm das menü gestalt an. hier der geschnittene kürbis für den capuccino.
das zubehör für nachtisch und suppe, noch leicht ungeordnet. marcel erzählte uns während des kochens die geschichte des hundert-liter-topfes, in dem im keller für mehrere tage knochen vor sich hin köcheln – unbeaufsichtigt, was uns alle etwas unruhig werden ließ. am ende des prozesses erhält man wenige liter konzentrierte knochenbrühe, aus der sich ganz hervorragende saucen zaubern lassen.
endlich war alles soweit vorbereitet, und marcel fuhr den arbeitstisch auf esstisch-höhe herunter.
wir waren in der zwischenzeit auch richtig hungrig. wer ordentlich arbeitet, soll auch gut essen!
wir durften schon am tisch sitzen, während marcel mit dem rest der truppe das menü anrichtete. gang 1: das kürbissüppchen mit ingwer, mit schaum und kardamom zum cappuccino gekrönt. und während des kochens mit einem schuss essig versehen, was für das “hervortreten der schärfe” sorgte – haben wir gelernt.
und natürlich mit ein wenig kürbisöl. super lecker.
gang 2: fisch und fleisch mit rote-bete-gnocchi. etwas gewöhnungsbedürftig in dunkelrot. aber äußerst schmackhaft.
sieht ein bisschen aus wie kirschen. das topping: kurz in der pfanne geschwenkter feldsalat. hmmmm ….
auch für die fleischzubereitung haben wir jede menge tipps bekommen. erst niedrig garen und dann braten – wer hätte das gedacht!
und last, but not least: das dessert. für mich als süßschnabel der höhepunkt des abends. man beachte die hippe, die über dem bratapfelkompott liegt. und was ist das da ganz unten im bild? mousse au chocolat, nicht von uns hergestellt, sondern von marcel aus der restaurant-küche organisiert. perfekt.
wer mochte, hat sich noch ein flüssiges dessert einschenken lassen, als brennenden abschluss eines rundum gelungenen abends. wir hatten eine menge spaß, ein tolles essen und wirklich gute tipps für zuhause. simone hat gleich am nächsten tag das dessert nochmal zubereitet. schade, dass ich nicht dabei war …