Im Magazin zum 150. Geburtstag des Europäischen Hofes in Heidelberg wollten wir in großen Teilen Mitarbeiter abbilden. Das war die Idee von Caroline (von Kretschmann). Wir fanden das natürlich gut: ein Hotel kann noch so toll sein, wenn die software nicht stimmt, nützen einem die schönsten Zimmer nichts.
Uns schwebten Bilder vor, die die Mitarbeiter bei der täglichen Arbeit im Hotel zeigen. So spontan wie möglich. Echt wie möglich. Gern ein bisschen schräg. Wir hatten nicht viel Zeit, also ab nach Heidelberg: ich war gespannt, was mich und meine canon hier erwartet.
Die Crew der Kurfürstenstube: Ein junges, sehr professionelles Team. Die Leute haben schon auf der ganzen Welt gearbeitet, jetzt sind sie hier und es ist schon die ganz große Show, die sich einem hier bietet. Dem Zufall bleibt hier nichts überlassen, trotzdem wirkt es nach außen leicht und ungezwungen.
Ich war beeindruckt von der sehr kollegialen Stimmung unter den Mitarbeitern. Es war kurz vor 12, also kurz bevor die Gäste kamen und wir hatten noch ein bisschen Zeit, um uns kennenzulernen.
Michael Szofer ist der Küchenchef. Es gibt keine fliegenden Töpfe, dafür ziemlich laute Musik, gute Laune und: hier wird genial gearbeitet! Ich hatte den Abend vorher die Ente in zwei Gängen gegessen. Das war eine kleine Sensation und ich frage mich, wie lange es noch dauert bis er hier einen Stern erkocht.
Die Atmosphäre? Kameradschaftlich. Sehr Positiv. Ich möchte nicht mehr gehen. Aber vielleicht hatte ich einfach Glück: gibt es auch andere Tage?!
Kurz vor halb eins: die Gäste kommen. Herrn Becker freuts. Nun ist’s vorbei mit der Ruhe und der stressige Teil beginnt. Die Bestellungen fliegen herein und die Mannschaft funktioniert wie ein gut geschmierter Motor, der auf allen Zylindern läuft. Ein bisschen komme ich mir vor wie in “Das Boot”.
Die Arbeit scheint Spaß zu machen. Trotzdem lass’ ich jetzt lieber alle in der Küche in Ruhe arbeiten und begebe mich in die Kurfürstenstube, denn da wartet Familie von Kretschmann auf mich: wir brauchen ein paar Aufnahmen der Familie beim täglichen Mittagessen. Let’s go!
Pünktlich um eins waren sie da – wie schon vor über 50 Jahren die Großeltern von Caroline, die ebenfalls täglich an diesem Tisch ihr Mittagessen eingenommen haben – und ich war froh, hier dabei zu sein. Diese Konstellation innerhalb der Familie ist einmalig und das Ritual zu Herzen gehend. Wenn man sich wie wir für die Privathotellerie entschieden hat, ist dieser Tisch in diesem Moment ein magischer Ort. Ich blieb dann länger hier als es vielleicht zum Essen nett gewesen wäre (sorry, Caroline), dafür haben wir genau die Aufnahmen, die wir für das Magazin haben wollten.
Im Lauf der 2 Tage gehe ich mehr oder weniger alle Abteilungen im Hotel durch. Hier gibt es eine kleine Lagebesprechung an der Rezeption.
Unbestrittene Herrin aller Schlüssel: Frau Waitschull hat alles unter charmanter Kontrolle.
Ingo Binz, F&B Chef. Das Bild an dieser Stelle aufzunehmen, war seine Idee. Nicht schlecht, fand ich. Links geht es in die Küche, hinten ist die Kurfürstenstube.
Jetzt gings auf’s Dach! Ganz oben im Europäischen Hof befindet sich das Spa. Also Pool, Sauna, Fitness. Und im Außenbereich hängen die Flaggen. USA, Arabische Emirate, Deutschland, Europa. Mona Schulte-Zurhausen hisst hier die Europäische neu: die alte war schmutzig.
Die beiden traf ich an der Treppe beim Runtergehen. Da ausnahmslos alle vom Team sich dem Hotel sehr zugehörig fühlen, war der Teamgeist sehr zu spüren.
Die Chefin des House Keeping und rechts: Tatjana, eines der vielen Hausmädchen, die sich um die Sauberkeit im Hotel kümmern.
Ich hatte mit Caroline besprochen, nicht nur den ausgearbeiteten Plan abzuarbeiten, sondern einfach auch schöne Momente mitzunehmen. Ich denke, das war einer davon. Einfach so.
Der Europäische Hof in Heidelberg hat durchaus seine Eigenheiten. Eine davon: es ist das einzige Hotel das ich kenne, das eine eigene Wäscherei besitzt, hier genannt Weißzeug. Auch hier arbeitet man mit Spaß an der Sache.
Was wir noch nicht wussten: wie soll das Cover aussehen? Wie fotografieren wir die Familie von Kretschmann dafür? Vielleicht so. Herr Kassem und die Kollegin standen Modell für die Eltern, die Büste vorn ist der Großvater und somit hätten wir einiges hübsch zu zeigen.
In Ihrem Zimmer finden Sie Herzchen auf dem Tisch. Das scheint zuerst etwas bemüht. Ich muss sagen, nach diesen zwei Tagen kam es mir durchaus berechtigt vor. Das Magazin wird gut werden. So gut, wie es die Mitarbeiter sind. Von daher kann wenig schief gehen. Wir freuen uns.